Wie viele Leser können sich noch an die Zeit erinnern, in der sich weiß-grünes Endlospapier Stück für Stück langsam aus einem Anschlagdrucker schob? Und wie viele von ihnen erinnern sich gar gern daran?
Wahrscheinlich lautet die Antwort auf beide Fragen „nicht viele“ und das aus gutem Grund. Informative Dokumente mit Fokus auf grafischen Darstellungen sind schon so lange, wie die meisten von uns denken können, Teil unseres Lebens gewesen. Das liegt größtenteils an einer Technologie, die IBM unter dem Namen Advanced Function Printing entwickelt hat. Später wurde sie in Advanced Function Presentation umbenannt, um dem Anschauen von Dokumenten im Internet Rechnung zu tragen.
IBM Z wird für seine Sicherheit, Resilienz, Agilität, Performanz und Größe respektiert und IBMs AFP-Struktur ist für mehr als nur Druckaufträge bekannt. Heute ist AFP eine umfangreiche Datenstromstruktur, die für alle Unternehmen mit komplexen Output-Anforderungen perfekt ist. In diesem Blog möchte ich die wichtigsten Komponenten der AFP-Struktur aufschlüsseln und darauf eingehen, wie mit den Prinzipien des Enterprise Output Management (EOM) von LRS die AFP verbessert wird, indem Output-Prozesse rationalisiert, Ressourcen optimiert und die konsistente Dokumentenintegrität über große Umgebungen hinweg aufrechterhalten werden.
Übersicht über die AFP-Struktur
AFP wurde 1984 von IBM entwickelt (und 2007 an Ricoh übertragen). Das Ziel war, eine Struktur zu schaffen, die es mit Metacode, DJDE und LCDS von Xerox aufnehmen konnte und in der Lage war, einen vollständig integrierten Datenstrom für die Seitengestaltung bereitzustellen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Drucksystemen, in denen Daten Zeile für Zeile formatiert wurden, erstellt AFP ganze Seiten auf einmal – Dank dem Grafikmodus („all-points addressability“ bzw. APA). Aufgrund dieser Flexibilität konnte Text, Abbildungen, Barcodes und andere Elemente exakt auf einer Seite angeordnet werden. Mit EOM-Lösungen lässt sich dies weiter verbessern, da sichergestellt wird, dass diese komplexen Dokumente unabhängig vom Format oder Ziel zuverlässig an ihrem Bestimmungsort ankommen.
Wichtige AFP-Komponenten
- Umwandlung mit der AFP Conversion Indexing Facility (ACIF): Mit ACIF können Entwickler Daten mit Ressourcen mischen und so MODCA-Dateien erstellen. (MODCA steht für mixed-object document content architecture und ist das Format für Dateien mit mehreren Elementarten.) ACIF kann in eine zentralisierte Output-Management-Umgebung, wie z. B. LRS EOM, integriert werden, sodass Benutzer komplexe, plattformübergreifende Dokumente mit einem geringeren Risiko für Datenverlust oder Datenbeschädigung bearbeiten können.
- Druckerdienste (Print Services Facility, PSF): In einer IBM Z-Umgebung ist PSF eine wesentliche Komponente, die AFP-Dienstprogramme zur Unterstützung und Verwaltung von Druckaufträgen einsetzen und gleichzeitig sicherstellen, dass die Daten sicher verwaltet und dem entsprechenden Ausgabegerät zugestellt werden. Die Datenintegrität und Liefergenauigkeit bleiben dabei gewahrt.
- Datentypen in AFP: Die AFP- Struktur unterstützt mehrere Datentypen, wie AFPDS (druckerunabhängiger Datenstrom, der ganze Seiten innerhalb eines Dokuments kreiert), LINE-Daten (satzorientierter Text) und Mixed-Modus-Daten (eine Kombination aus AFPDS und LINE). Mit dieser Diversität an Datentypen können Benutzer Dokumente mit einer Mischung aus Text, Bildern und anderen Daten erstellen. Durch LRS-Lösungen wird dieser Vorgang weiter optimiert, denn sie verwalten, wie jeder Datentyp weitergeleitet, formatiert und gespeichert wird. Fehler und Ausfallzeiten in Produktionsumgebungen werden so auf ein Minimum beschränkt.
- AFP-Anzeigen: Da AFP ein Spezialformat ist, sind Anzeigegeräte wie IBMs Workbench Viewer oder Tools von Dritten zur korrekten Darstellung der Dokumente notwendig. Mit LRS EOM wird die Anzeige von Dokumenten plattformübergreifend vereinfacht und dabei gewährleistet, dass von überall im Unternehmen auf AFP-Dokumente zugegriffen und sie angezeigt werden können.
Wichtigste AFP-Ressourcen
Ressourcen sind die Grundbausteine, mithilfe derer AFP die Erstellung komplexer Dokumente verwaltet. Durch sie können komplexe Aufgaben wie die Definition von Formularen, Duplexdruck und Einbettung von Abbildungen oder Barcodes bewältigt werden. LRS EOM-Lösungen verwalten Ressourcen effektiver, indem die Nutzung und die umgebungsübergreifende Standardisierung von Ressourcen verfolgt werden. Nachfolgend finden Sie die wichtigsten AFP-Ressourcen:
- Definitionen für Formulare: Definition der gewünschten Eigenschaften eines Papierformulars, das bedruckt werden soll.
- Seitendefinitionen: Formatierung und Erstellung der Zeilendaten zu logischen Seiten auf physischen Blättern
- Seitensegmente: Enthalten erstellten Text und Abbildungen, die vor der Formatierung vorbereitet und in den Druck einbezogen werden.
- Overlays/Einblendungen: Auch bekannt als elektronische Formulare, stellen Sie eine Sammlung vordefinierter Daten wie Zeilen, Schattierungen, Text, Boxen oder Logos dar. Sie können mit veränderlichen Daten auf einem Blatt verknüpft werden, während eine Spooldatei verarbeitet wird.
Schriftarten: Eine Sammlung von Zeichen einer bestimmten Größe, eines bestimmten Drucktyps und -stils. Alle AFP-Schriftarten sind kodiert als entweder Einzelbyte- oder Doppelbyte-Schriftart, je nach Sprache, für die sie eingesetzt werden.
Typisches AFP Design eines Unternehmens
Beispiel für ein Dokument – erstellt mit AFP
Die Rolle von LRS beim AFP Document Management
AFP stellt die Infrastruktur für die Erstellung, Formatierung und Präsentation datenintensiver Dokumente bereit und die EOM-Lösungen von LRS vereinfachen und sichern diese komplexen Vorgänge.
- Zentralisiertes Management: LRS EOM-Lösungen schaffen einen „einzigen Kontrollpunkt“, der Administratoren befähigt, Druckaufträge zu verfolgen und Einheitlichkeit über verschiedene Plattformen hinweg zu wahren.
- Automatisierte Auftragsweiterleitung und Fehlermanagement: Durch die automatisierte Auftragsweiterleitung und Überwachung verbessert LRS EOM die Zuverlässigkeit des AFP-Systems. Fehler werden erkannt und behoben, bevor sie sich auf die Endnutzererfahrung auswirken.
- Ressourcenoptimierung: LRS-Technologie optimiert die Ressourcennutzung, indem sie die Speicherung und den Zugriff auf Formulare, Schriften und Overlays verwaltet, Redundanzen minimiert und sicherstellt, dass alle Elemente unternehmensweit auf dem neuesten Stand sind.Datenstromtransformation: LRS EOM verfügt über spezialisierte Tools zur Umwandlung von Datenströmen, die auf verschiedenen Betriebssystemplattformen wie UNIX, Linux und Windows laufen. Diese Tools nehmen den Output auf, die mit Tools wie AFP auf dem Großrechner erstellt wurden, und generieren ein geeignetes Format, das den Druck- und/oder Anzeigeanforderungen des Unternehmens entspricht. Damit entfallen die Notwendigkeit, neue Geräte anzuschaffen, sowie der Aufwand und die Kosten für die Verarbeitung spezieller Datenströme auf dem Großrechner.
- Hinzufügung der Zielauswahl für AFP-Output: Dank Lösungen wie LRS Secure Print, Mobile Print und Report Archive / Viewing können AFP-Dokumente sicher auf einem lokalen Drucker ausgedruckt oder über eine Online-GUI mit den Anmeldedaten des Benutzers angezeigt werden. Mit diesen Lösungen ist es möglich, einen Ausweis/Badge durchzuziehen, eine Pin einzugeben oder ein Mobiltelefon zu nutzen und die Ausgabe auf dem Großrechner (Mainframe) zusammen mit Druckaufträgen aus Mac, Windows-, Linux-, Desktop- und Mobilgeräteumgebungen freizugeben.
Großrechner als Standbein der digitalen Transformation
Großrechner sind eine Spezialumgebung und ideal für sichere Transaktionsverarbeitungen. Sie sind besonders für Arbeitsaufgaben aus Anwendungen geeignet, bei denen ein Höchstmaß an Sicherheit, Zuverlässigkeit und Skalierbarkeit vonnöten ist. Zu derartigen Arbeitsaufgaben zählen Finanztransaktionen, Gesundheitsunterlagen und Regierungsdienste, bei denen absolutes Vertrauen gefordert ist. Durch die Nutzung von Großrechnern für diese Aufgaben können die Unternehmen optimierte Architekturen nutzen, um eine herausragende Leistung und Effizienz zu erlangen und gleichzeitig Kosten und Risiken zu senken.
Da die IBM Z-Plattform für kritische Arbeitsaufgaben verwendet wird, sind die Dokumente, die von IBM Z-Anwendungen erstellt werden, gleichermaßen wichtig. Auf einem Windows PC kann ein Benutzer einfach noch einmal drucken, wenn der Druckvorgang eines Dokuments fehlgeschlagen ist. Die Ausführung eines großen Batch-Auftrags oder die Einleitung zahlreicher Online-Transaktionen aus einer IBM Z-Anwendung heraus gestaltet sich allerdings weniger trivial. Seit 1982 werden mit der LRS-Software wichtige Dokumente zuverlässig und sicher aus jeder Anwendung an jeden Drucker, Faxserver, jedes Online-System oder andere Ausgabeziele übermittelt. Beim ersten Mal und jedes Mal.
Fazit
Nach 60 Jahren sind Großrechner für die Optimierung der Hybrid-Cloud, KI-Innovationen und die digitale Transformation relevanter denn je. Auch die AFP-Struktur hat sich extrem weiterentwickelt und bildet den robusten Rahmen zur Generierung komplexer, datenreicher Dokumente auf Mainframe-Systemen. Durch das Hinzufügen von LRS EOM-Lösungen verwandelt sich das AFP-System von einer einfachen Drucklösung in eine hochsichere und effiziente Dokumentenmanagement-Plattform, die perfekt für unsere heutigen schnellen und informationsgesteuerten Unternehmen ist. Die Synergie zwischen AFP und LRS EOM garantiert den Unternehmen, dass ihre Dokumenten-Workflows zuverlässig, präzise, effizient und konsistent funktionieren - von der ersten Skizzierung bis zur endgültigen (Druck)Ausgabe.
Die Auseinandersetzung mit dieser Integration mag wie eine große Hürde erscheinen, doch mit einem ganzheitlichen Ansatz kann Enterprise Output Management unter Verwendung von AFP- und LRS-Lösungen die Art und Weise verändern, in der Ihr Unternehmen Output in hohem Volumen verarbeitet. Treten Sie in Kontakt mit LRS und wir helfen gern weiter.